Was Bauherren beim Hausbauvertrag wirklich beachten sollten – unsere Checkliste aus Erfahrung

Ein Hausbau beginnt nicht mit dem Bagger – sondern mit einem Stift. Und genau dieser Stift unterschreibt im besten Fall einen Vertrag, der klar, fair und vorausschauend formuliert ist. Aus unserer persönlichen Erfahrung als Bauherren möchten wir hier die wichtigsten Punkte zusammentragen, auf die man vor Vertragsabschluss unbedingt achten sollte.

Denn wie wir gelernt haben: Ein Haus kann man nicht zurückgeben. Einen Vertrag auch nicht so leicht.


1. Vertragspartner & Hintergrund prüfen

• Ist die Baufirma eine GmbH oder ein Einzelunternehmen?

• Wer ist rechtlich wirklich dein Vertragspartner?

• Wie lange existiert das Unternehmen?

• Gibt es Hinweise auf ausstehende Handwerkerrechnungen oder wirtschaftliche Schwierigkeiten?

Tipp: Handelsregister einsehen, Online-Recherche betreiben, Warnsignale ernst nehmen. Dann zurück auf Null, neue Bauträger, Baufirmen, Generalunternehmer aussuchen und VERGLEICHEN, VERGLEICHEN und nochmals VERGLEICHEN!


2. Leistungsbeschreibung: Alles schwarz auf weiß

• Ist klar geregelt, was genau gebaut wird – inklusive Materialien, Marken, Mengen?

• Fehlen wichtige Details wie Dämmung, Fundamenttyp, Fenster, Heizung?

Tipp: Je detaillierter die Baubeschreibung, desto weniger Streit später. „Das machen wir dann schon“ gilt nicht.


3. Zahlungsplan prüfen – keine Vorauszahlung ohne Sicherheit

• Erfolgt die Zahlung nach Baufortschritt oder als Pauschale?

• Werden Anzahlungen verlangt – und sind sie abgesichert?

• Gibt es eine Bankbürgschaft?

Tipp: Zahlungsplan immer von Fachstelle oder Anwalt prüfen lassen. Keine Zahlung ohne vertraglichen Gegenwert.


4. Termine, Fristen & Vertragsstrafen

• Gibt es eine verbindliche Bauzeit im Vertrag?

• Was passiert, wenn sich der Bau verzögert?

• Sind Vertragsstrafen für Verzug geregelt?

Tipp: Konkrete Fristen schützen dich besser als „voraussichtliche Fertigstellung“.


5. Änderungen & Sonderwünsche schriftlich festhalten

• Wie werden Nachträge geregelt?

• Was kostet ein Fenster mehr oder weniger?

• Gibt es einen Nachtragsprozess?

Tipp: Alles schriftlich bestätigen lassen – mündliche Zusagen haben am Bau oft ein kurzes Gedächtnis.


6. Bauleitung & Ansprechpartner

• Wer betreut dich auf der Baustelle?

• Gibt es regelmäßige Protokolle?

• Ist die Bauleitung im Vertrag benannt?

Tipp: Ohne klare Zuständigkeit wird Kommunikation zum Glücksspiel.


7. Vertragskündigung & Rücktritt

• Unter welchen Bedingungen kannst du kündigen?

• Was ist mit dem entgangenen Gewinn des Unternehmens?

• Gibt es eine „freie Kündigung“ und was bedeutet sie für dich?

Tipp: Bauverträge können teuer werden, wenn du aussteigen willst – kläre vorher, was dich im Ernstfall erwartet.


8. Mängel, Abnahme & Gewährleistung

• Wann gilt das Haus als abgenommen?

• Wie lange hast du Anspruch auf Mängelbeseitigung?

• Gibt es ein förmliches Abnahmeprotokoll?

Tipp: Ohne schriftliche Abnahme beginnt keine Gewährleistung – und das ist gut so.


9. Verbraucherrechte

• Ist es ein Verbraucherbauvertrag (§ 650i BGB)?

• Wurde dir eine Baubeschreibung rechtzeitig vorgelegt?

• Besteht ein Widerrufsrecht?

Tipp: Achte auf deine Rechte – und nutze sie, bevor es zu spät ist.


10. Vorsicht bei Online-Bewertungen

• Sortiere Google-Bewertungen mal von „niedrig nach hoch“ – dort steckt oft die Realität.

• Achte auf auffällige Muster: Viele 5-Sterne-Bewertungen in kurzer Zeit?

Profile, die plötzlich Zahnarzt, Autohaus und Baufirma deutschlandweit bewerten? Klingt seltsam – ist es meist auch.

• Firmen, die kaum öffentlich kritisiert werden, aber in Foren regelmäßig auftauchen? Noch so ein Warnsignal.

Tipp: 5 Sterne sagen nichts – Inhalte und Glaubwürdigkeit zählen.


11. Facebook-Gruppen & Bauherren-Foren nutzen

Bevor du unterschreibst, hol dir echten Input:

• Facebook-Gruppen wie „Bauherren Bayern“, „Hausbau-Erfahrungen“, „Baupfusch melden“ bieten ehrliche Erfahrungsberichte.

• Bauforen wie hausbau-forum.de, bauen.de oder 123recht.de enthalten viele reale Fälle.

• Stell konkrete Fragen: „Kennt jemand Firma XY?“ – du wirst überrascht sein, wie schnell du echte Rückmeldungen bekommst.

Tipp: Diese Gruppen sind Gold wert – sie helfen dir, typische Fehler vor der Unterschrift zu vermeiden.


Fazit:

Der Bauvertrag ist das Fundament deines Projekts – nicht der Beton. Lies ihn aufmerksam, hinterfrage alles und trau dich, zu verhandeln oder unabhängige Hilfe hinzuzuziehen.

Wir haben es leider zu spät gemacht – aber vielleicht hilft dir dieser Beitrag, es besser zu machen.


Wenn du magst, bieten wir dir bald auch eine Checkliste zum Download an – oder teile deine eigenen Erfahrungen mit uns. Kommentiere gern oder schreib uns direkt!

Bis bald –

Biggi & Patrick

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